PEP & Hirnforschung an der Medizinischen Hochschule Hannover
Was zunächst, wie eine verrückte Idee klang, hat sich realisiert. Eine Befragung unter PEP Anwendern im Herbst 2015 (Ärzte, Psychotherapeuten, Coaches) hat ergeben, dass 69,2 % der PEP-Anwender, eine PEP Hirnforschungsstudie finanziell mit 100 €, 200 € oder mehr unterstützen wollen. Von einigen haben wir sogar erfahren, dass sie über 500 € spenden wollen. Das ist beeindruckend und zeigt, wie wichtig es vielen PEP Anwendern ist, den nächsten Schritt in Richtung wissenschaftliche Untersuchung aktiv zu unterstützen.
Das tolle an dem Projekt ist ja nicht nur, dass PEP mittels modernster Methoden der Hirnforschung untersucht wird (Hannover ist im weltweiten Vergleich super aufgestellt, was die Forschungsscanner angeht), sondern auch, dass die Gelder der Stiftung der Medizinischen Hochschule Hannover zu 100 % an die PEP-Studie weitergeleitet werden.
Die Spendenaktion war Mitte Dezember 2015 angelaufen und wir haben innerhalb von wenigen Wochen die benötigte Summe von 53.000 € zusammenbekommen, so dass das Forschungsprojekt laufen konnte.
Solch eine erfolgreiche Crowdfunding Aktion für Forschung hat es zuvor an der MHH noch nicht gegeben.
Es hatte sich die hochinteressante Möglichkeit ergeben, den Forschern ungewohnt nah während ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Alles spannende Vorteile des zutiefst demokratischen Modells der Forschungsfinanzierung über Crowdfunding.
Die erste fMRT Klopfstudie weltweit wurde somit von uns an der MHH (Medizinische Hochschule Hannover) durchgeführt und ist bei BMC Neuroscience, einem peer-reviewed Journal als open access publishing veröffentlicht. Impact-Faktor von 3.288
Hier zur Originalstudie bei BMC Neuroscience
Die dritte fMRT Klopfstudie weltweit wurde von uns an der MHH (Medizinische Hochschule Hannover) durchgeführt und ist bei NeuroImage:Clinical, als open access publishing veröffentlicht. Impact-Faktor 4.881.
PEP Forschung
Der ParkinsonFonds Deutschland unterstützt die Möglichkeit, PEP bei Menschen mit der Parkinson Krankheit anzuwenden. Diese Studie soll untersuchen, ob PEP den Patienten sowohl subjektiv hilft, ihre mit der Krankheit einhergehenden negativen Gefühle zu bewältigen, als auch objektiv nachweisbare Veränderungen der Gehirnaktivität während einer Aufgabe im Magnetresonanztomographen (MRT) zur Gefühlskontrolle zeigt.
Die Studie wird in der Hirnforschung der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) statfinden.
Dissertation zum Thema Stressregulation mit Klopfen
In der Neuroradiologie der MHH wurde im Rahmen einer Doktoarbeit auch untersucht, welche Gehirnareale durch das Klopfen aktiviert werden. Hierbei handelt es sich um die weltweit erste Studie mit funktioneller Bildgebung (fMRT) zum Thema Klopfen. Während gesunde Probanden im funktionellen Magnetresonanztomographen (fMRT) liegen, wurden sie zweimal mit Angst und Ekel erregenden Bildern konfrontiert: Einmal wurden die Probanden angewiesen, diese Gefühle zuzulassen, ein weiteres Mal stellten sie sich vor, dass sie Klopfen (welches sie vorher nach dem ersten Bilderdurchlauf mit den drei für sie negativsten Bildern konkret angewandt hatten). Die fMRT Aufnahmen wurden sowohl untereinander verglichen, als auch mit fMRT Studien kognitiver Emotionsregulationstechniken. Dadurch sollte untersucht werden, inwiefern das Klopfen eine ähnliche oder ggf. sogar bessere Emotionsregulationskompetenz besitzt wie kognitive Strategien. Die Instruktion zum Klopfen erhielten die Probanden von eigens dafür angelernten StudentInnen, die weder therapeutische Vorerfahrung hatten, noch andere PEP tools kannten. Insgesamt sollte auf diese Weise geklärt werden, ob das Klopfen auch ohne die Anwendung weiterer bewusster und unbewusster therapeutischer Techniken eine Stressreduktion bewirkt und wenn ja, welche Areale des Gehirns dabei aktiv sind. Und nicht zuletzt, ob die Instruktion von LaientherapeutInen ausreicht oder ob nicht der Therapeut und seine Persönlichkeit einen maßgeblichen, ggf. suggestiven Einfluss auf den Prozess hat.
Durchgeführt wurde das Projekt von Dr. med. Antonia Pfeiffer und Dr. Matthias Wittfoth